Produktionsplanung ist dafür zuständig, Produktionsprozesse wirtschaftlich sowie effizient und deren Ablauf reibungslos zu gestalten.
Die Kuppelproduktion ist ein Fertigungsverfahren, bei dem während der Produktion neben dem Hauptprodukt zwangsläufig mindestens ein weiteres Produkt anfällt. Zwangsläufig meint aus Gründen der Naturgesetze oder aus technischen Gründen. Alle Produkte, die aus der Kuppelproduktion hervorgehen, werden als Kuppelprodukte bezeichnet.
Typische Beispiele für Kuppelproduktion sind:
Bei der fixen Kuppelproduktion existiert zwischen der Menge des Hauptproduktes und der Nebenprodukte ein festes Verhältnis.
Bei der flexiblen Kuppelproduktion ist die Menge der Produkte größtenteils variabel.
Die entstehenden Kuppelprodukte müssen ebenfalls mit Mengen und Preisen in den Bestand überführt werden. Hierfür gibt es die Verteilungsmethode, die Restwertmethode und die Marktwertmethode.
Bei der Verteilungsmethode werden die gesamten Kosten aller verbundenen Produkte nach definierten Vorgaben, meist technischer oder wirtschaftlicher Art, auf die Neben- sowie Hauptprodukte umgelegt. Sie wird auch als Marktwertberechnung bezeichnet.
Bei der Restwertmethode liegt der Fokus auf der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie wird auch als Subtraktionsmethode bezeichnet. Bei der Kuppelproduktion werden den Produkten hiermit die jeweiligen Kosten zugeordnet, wobei die Inputkosten auf das Hauptprodukt angerechnet werden. Wird nun der Wert der Nebenprodukte abgezogen, ergibt sich der Wert des Hauptprodukts.
Die Marktwertmethode wird herangezogen, um die anfallenden Kosten der Kuppelproduktion auf die einzelnen Produkte zu verteilen. Maßgabe hierfür ist meist der Deckungsbeitrag. Sie wird auch als Verteilungsmethode bzw. Äquivalenzziffernmethode bezeichnet.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ergeben sich aus Kuppelprodukten Kosten und Erlöse, beispielsweise, wenn im Zuge der Entsorgung Kosten aufkommen und im Zuge der Produktion Wärme entsteht, die das Unternehmen nutzen kann. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von sachlichen Bündelungseffekten. Erfolgt nun ein Verkauf der Nebenprodukte zur Weiterverarbeitung, werden die Gesamtkosten der Hauptprodukte um die Nebenprodukterlöse entlastet. So ist es möglich, dass Kuppelprodukte den Gewinn steigern.
Ein typisches Beispiel hierfür ist die Produktion von Speiseöl. Wird dieses gepresst, ergibt sich als Kuppelprodukt Presskuchen. Dieser wird als Tierfutter weiterverkauft.
Bei der Kuppelkalkulation geht es darum, die Gesamtkosten des Prozesses Kuppelproduktion auf die einzelnen Kuppelprodukte zu verteilen. Somit ist der ganze Prozess kostentechnisch sauber abgebildet und transparent.
Im Zuge der Kuppelproduktion fallen neben den Kuppelprodukten bzw. aus deren Zusammensetzung verbundene Kosten an, sogenannte Verbundkosten. Sie werden häufig auch als echte Gemeinkosten oder join costs bezeichnet. Verbundkosten umfassen alle Kosten, die für verschiedene Bezugsobjekte gemeinsam auftreten. Die Anzahl spielt dabei keine Rolle.
Typische Herausforderungen für die Kuppelproduktion sind:
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Produktionsplanung ist dafür zuständig, Produktionsprozesse wirtschaftlich sowie effizient und deren Ablauf reibungslos zu gestalten.
Die Produktionskontrolle ist dafür zuständig, Planungs-, Vorgabe- sowie Vergleichsdaten mit Daten zurückliegender Zeiträume zu vergleichen.
PPS steht für Produktionsplanung und -steuerung. Ein PPS-System hilft, Fertigungsprozesse effizient zu planen, zu steuern und zu überwachen.