Wareneingang optimieren: Checkliste & Tipps zur Prozessverbesserung

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16. Mai 2025

Presales-Leitung

Wareneingang optimieren – warum der Ablauf über Erfolg oder Chaos entscheidet

Der Wareneingang ist mehr als nur der erste Schritt im Lager: Hier entscheidet sich, ob Prozesse rundlaufen oder ins Stocken geraten. Wenn Waren verspätet, falsch etikettiert oder unvollständig eintreffen – und das Ganze noch mit Papierformularen dokumentiert wird – leidet die gesamte Lieferkette. Fehler schleichen sich ein, Rückfragen kosten Zeit, und aus vermeintlich kleinen Störungen entstehen hohe Folgekosten.

Umso wichtiger ist es, den Wareneingangsprozess strukturiert, digital und effizient zu gestalten. Doch was genau bedeutet Wareneingang optimieren eigentlich? Welche Schritte gehören zum Ablauf? Und welche Methoden und Technologien helfen konkret dabei, die Abläufe dauerhaft zu verbessern?

Dieser Beitrag liefert Ihnen die Antworten – praxisnah, verständlich und mit einem klaren Ziel: Weniger Aufwand, mehr Kontrolle und ein optimierter Wareneingang, der reibungslos läuft.

Was ist der Wareneingang und warum ist er so wichtig?

Der Wareneingang ist die Schnittstelle zwischen Lieferant und Lager – und der erste Schritt im innerbetrieblichen Materialfluss. Hier werden angelieferte Waren entgegengenommen, geprüft und für die Einlagerung vorbereitet. Was einfach klingt, birgt im Alltag viele Stolpersteine: Unvollständige Sendungen, fehlende Dokumente oder falsche Artikelnummern sind keine Seltenheit.

Typische Aufgaben im Wareneingang sind:

  • Entgegennahme und erste Sichtprüfung der Lieferung
  • Abgleich mit Bestell- und Lieferpapieren
  • Dokumentation von Mängeln oder Abweichungen
  • Entscheidung über Einlagerung, Sperrung oder Rücksendung
  • Erfassung im ERP-System

Ein strukturierter Wareneingangsprozess stellt sicher, dass alle nachgelagerten Lager- und Produktionsprozesse zuverlässig ablaufen können. Denn: Fehler, die hier passieren, wirken sich oft auf den gesamten Ablauf aus.

Prozessablauf im Wareneingang – von der Annahme bis zuer Einlagerung

Ein gut geplanter Wareneingang beginnt nicht erst bei der Anlieferung – und endet nicht mit dem ersten Scan im Lager. Der gesamte Pro­zess­ablauf im Waren­­eingang umfasst mehrere Schritte, die nahtlos ineinander­greifen müssen. Nur so lässt sich vermeiden, dass fehlerhafte Waren weiter­verarbeitet oder un­vollständige Sendungen versehentlich ein­ge­la­gert werden.

Der typische Ablauf im Wareneingang gliedert sich in fünf zentrale Schritte:

Risiken analoger, nicht optimierter Wareneingänge

Papierformulare, manuelle Einträge und fehlende Transparenz – viele Unternehmen arbeiten im Wareneingang noch mit Prozessen, die unnötig fehleranfällig und zeitaufwendig sind. Die Folgen zeigen sich nicht sofort, aber sie summieren sich schnell: in Form von Rückfragen, Verzögerungen und hohen Folgekosten.

Typische Risiken nicht digitalisierter Wareneingänge:

  • Verlorene Lieferscheine: Ohne digitales Dokumentenmanagement können Belege leicht verlegt oder nicht korrekt zugeordnet werden.
  • Fehlerhafte Buchungen: Händisch übertragene Daten führen schnell zu Zahlendrehern oder unvollständigen Eingaben im System.
  • Unentdeckte Mängel: Wenn keine strukturierte Qualitätskontrolle erfolgt, gelangen beschädigte oder unvollständige Waren unbemerkt ins Lager – und später in Produktion oder Versand.
  • Ineffiziente Prozesse: Lange Laufwege, doppelte Datenerfassungen und fehlende Echtzeitdaten kosten täglich wertvolle Minuten – multipliziert mit jeder Lieferung.
Icon Vorfahrt achten

Ein analoger Wareneingang ist also nicht nur ein Effizienzproblem – er birgt konkrete Risiken für Qualität, Lieferfähigkeit und Kostenkontrolle. Dagegen schaffen optimierte Wareneingangsprozesse dank bewährter Methoden und unterstützender Technologien die nötige Transparenz, vermeiden Fehlerquellen und bilden die Grundlage für verlässliche, schlanke Lagerprozesse.

Methoden & Technologien zur Optimierung des Wareneingangs

Die 5S-Methode: Basis für Struktur und Ordnung

Die 5S-Methode stammt aus dem Lean Management und verfolgt ein klares Ziel: Arbeitsplätze standardisieren, Verschwendung vermeiden und Prozesse durch Ordnung verbessern. Gerade im Wareneingang – wo Lieferungen schnell, korrekt und nachvollziehbar bearbeitet werden müssen – ist das Prinzip ein echter Hebel.

Die fünf S stehen für:

  • 1 Sortieren (Seiri)
    Es befindet sich nur das am Arbeitsplatz, was wirklich benötigt wird. Prüfwerkzeuge, Scanner und Lieferscheine liegen griffbereit.
  • 2 Systematisieren (Seiton)
    Jeder Gegenstand hat seinen festen Platz, zum Beispiel ein Regal mit klar beschrifteten Fächern für Lieferscheine, Retourenetiketten und Prüfanweisungen.
  • 3 Säubern (Seiso)
    Regelmäßige Reinigung als Qualitäts- und Sicherheitsmaßnahme. Dazu gehört die tägliche Kontrolle der Arbeitsmittel und Wareneingangsfläche.
  • 4 Standardisieren (Seiketsu)
    Abläufe und Prüfprozesse werden einheitlich dokumentiert und von allen Mitarbeitenden stringent befolgt.
  • 5 Selbstdisziplin (Shitsuke)
    Die Einhaltung der etablierten Standards wird zur Gewohnheit. Das kann zum Beispiel ein täglicher Schichtstart-Check sein.

Visuelles Management: Prozesse auf einen Blick steuern

Mit Farben, Symbolen und visuellen Markierungen werden Wareneingangsprozesse intuitiv verständlich und transparenter – besonders bei wechselndem Personal ein Vorteil.

  • Farbige Zonen und Bodenmarkierungen zur Orientierung
  • Piktogramme und Ampelkennzeichnungen an Prüfstationen
  • Schnelle visuelle Rückmeldung über Prozessstatus

Optimierte Regalsysteme: Lagertechnik als Effizienzfaktor

Die passende Lagerausstattung erleichtert Wareneingänge und verbessert die Nutzung von Raum und Zeit – besonders in hochfrequenten Bereichen.

  • Kürzere Wege durch logische Regalplatzierung
  • Bessere Ergonomie durch höhenverstellbare Arbeitsplätze
  • Klar gekennzeichnete Lagerplätze minimieren Einlagerungsfehler

ERP-Systeme: Zentrale Steuerung und lückenlose Dokumentation

Ein ERP-System verknüpft alle Prozessschritte – von der Bestellung über den Wareneingang bis zur Lagerverwaltung – in einem durchgängigen digitalen Ablauf.

  • Buchung von Wareneingängen mit automatischer Bestell- und Lagerortverknüpfung
  • Steuerung von Sperrlagerlogik, Qualitätsprüfungen und Eskalationsprozessen
  • Integration mit mobilen Endgeräten, OCR, DMS und Lieferavis

Effizienter Wareneingang? Geht mit dem richtigen ERP!

Der Wareneingang ist einer der zentralen Hebel in der Logistik – wenn er reibungslos läuft. Unser Whitepaper zeigt, wie Sie mit dem YAVEON ERP typische Heraus­forderungen lösen, Prozesse automatisieren und Fehlerquellen vermeiden.

Icon YAVEON ERP

Mobile Datenerfassung: Wareneingang per Scan erfassen

Mobile Geräte ermöglichen es, Wareneingänge direkt beim Eintreffen zu erfassen – ohne Papier, mit minimalem Aufwand.

  • Direkte Buchung ins System spart Zeit und reduziert Fehler
  • Medienbrüche entfallen – alle Daten sind digital verfügbar
  • Optimale Ergänzung durch Anbindung ans ERP-System

RFID-Technologie: Automatisierter Wareneingang ohne Sichtkontakt

Mit RFID lassen sich Waren automatisch erkennen – selbst verpackt oder gestapelt. Die Technik eignet sich besonders bei großen Mengen oder standardisierten Verpackungen.

  • Automatische Erfassung von Paletten, Boxen oder Chargen
  • Keine Sichtverbindung nötig – schnellere Prozesse
  • Integration mit Fördertechnik oder Tonsteuerung möglich

OCR-Scanner: Digitale und automatisierte Lieferscheinverarbeitung

OCR-Scanner erkennen gedruckte oder gescannte Textinhalte und wandeln sie in digitale Daten um – ideal für die automatisierte Verarbeitung von Lieferscheinen.

  • Abgleich mit Bestellungen ohne manuelle Dateneingabe
  • Schnellere Verarbeitung und weniger Erfassungsfehler
  • Digitale Archivierung für vollständige Nachvollziehbarkeit

Lieferavis: Planungssicherheit vor der Ankunft

Ein elektronischer Lieferavis informiert das Lager vorab über Lieferungen – noch bevor der Lkw vorfährt.

  • Bessere Vorbereitung auf Umfang und Inhalte der Lieferung
  • Geringere Wartezeiten und weniger Engpässe
  • Besser planbare Personal- und Ressourcenverteilung

Checkliste: Wie optimiert ist Ihr Wareneingang?

Nicht jeder Wareneingang muss vollautomatisiert sein – aber ohne klare Abläufe, strukturierte Prozesse und passende Technologien bleibt viel Potenzial ungenutzt. Mit diesem kurzen Selbstcheck erkennen Sie auf einen Blick, wo Ihr Unternehmen steht – und wo es sich lohnt, genauer hinzuschauen.

Treffen die folgenden Aussagen auf den Wareneingang Ihres Unternehmens zu?

Checkliste Icon
  • Die Wareneingangsprüfung erfolgt einheitlich und schriftlich dokumentiert
  • Lieferscheine und Bestellungen lassen sich digital und lückenlos zuordnen
  • Mitarbeiter nutzen mobile Geräte zur Erfassung statt Papierformulare
  • Mängel werden strukturiert dokumentiert – nicht nur per Zuruf oder Post-it
  • Der Lagerplatz ist bereits bei der Buchung bekannt – keine Zwischenlager
  • Es gibt definierte Zuständigkeiten und klare Prozessbeschreibungen
  • Wareneingänge werden durch ein Lieferavis im Voraus angekündigt
  • Laufwege im Wareneingang sind kurz und logisch und werden regelmäßig überprüft
  • Die Wareneingangsdaten stehen dem Einkauf und der Produktion sofort digital zur Verfügung
  • Es gibt keine Medienbrüche zwischen Wareneingang, Buchung und Lagerverwaltung
  • Alle beteiligten Systeme sind miteinander integriert – ohne doppelte Dateneingabe

Je mehr Punkte Sie mit „Ja“ beantworten, desto strukturierter und digitaler ist Ihr Wareneingang bereits.

Praxisbeispiel: So sieht ein optimierter Wareneingangsprozess in der Chemieindustrie aus

In der Chemieindustrie ist der Wareneingang mehr als nur Logistik: Er muss Rückverfolgbarkeit, Gefahrstoffmanagement und regulatorische Vorgaben abdecken. Ein digital unterstützter Prozess sorgt hier für Effizienz und Compliance.

Noch an der Rampe wird der Lieferschein per mobiler App gescannt oder fotografiert. Eine integrierte OCR erkennt automatisch alle wichtigen Informationen wie Artikelnummern, Mengen, Chargen und Lieferantendaten. Das ERP-System gleicht die Daten in Echtzeit mit der Bestellung ab – inklusive GHS-Kennzeichnungen und Lagerbedingungen bei Gefahrstoffen. Abweichungen wie falsche Mengen oder fehlende Etiketten werden sofort erkannt.

Die Buchung erfolgt mobil und rollenbasiert. Autorisierte Mitarbeitende weisen der Lieferung direkt einen passenden Lagerort zu, etwa ein Gefahrstofflager mit Zugriffsbeschränkung oder Temperaturkontrolle. Bei prüfpflichtigen Stoffen startet automatisch der QS-Prozess. Die Ware bleibt gesperrt, bis eine Freigabe erfolgt. Fotos, Prüfprotokolle und Dokumente werden digital erfasst und zentral im DMS abgelegt.

Das Ergebnis: Ein sicherer, papierloser Wareneingang mit lückenloser Chargenrückverfolgbarkeit – gesetzeskonform, effizient und bereit für die Weiterverarbeitung.

Wie das YAVEON ERP den Wareneingang optimiert

Ein strukturierter, digitaler Wareneingang funktioniert nur dann reibungslos, wenn alle Informationen, Systeme und Prozessbeteiligten nahtlos zusammenspielen. Genau hier setzt das YAVEON ERP an – mit einer Lösung, die speziell für die Anforderungen der Prozessindustrie erweitert wurde und auf Microsoft Dynamics 365 Business Central basiert.

Fazit Wareneingang: Vom Engpass zur Stärke

Ein optimierter Wareneingang ist mehr als Effizienzgewinn – er bringt Struktur, Sicherheit und schafft die Grundlage für stabile Abläufe in Lager, Produktion und Einkauf.

Wer auf durchgängige Prozesse, digitale Technologien und ein integriertes ERP-System setzt, reduziert Fehlerquellen, erhöht die Transparenz – und macht aus dem Wareneingang einen echten Wettbewerbsvorteil.

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