Digitalisierung in der Lebensmittelindustrie

Digitalisierung ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Besonders in produzierenden Branchen wie der Lebensmittelindustrie ist sie fester Bestandteil des Arbeitsalltags.

Trauben auf Fließband werden Qualitätskontrolle unterzogen

20. März 2023

Content Marketing Managerin

Neue, zukunftssichere Technologien verändern die Aufgaben und deren Realisierung. Das erzeugt zahlreiche Potenziale. Die Kunst liegt jedoch darin, sie zu nutzen. Doch wie? Lebensmittel­unternehmen aufgepasst: Welche Arbeits­schritte digitale Prozesse bereits erleich­tern, welche Rolle Software dabei spielt und noch viel mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Digitaler Wandel in der Lebensmittelindustrie

Schon seit vielen Jahren ziehen sich digitale Prozesse durch die Lebensmittel­branche. So richtig präsent wurde das Thema spätestens mit Beginn der Corona-Pandemie. Als 2020 von heute auf morgen Homeoffice verpflichtend war, die Lieferketten zusammenbrachen und massig Mitarbeiter ausfielen, war schnelle Reaktion gefragt. Nur, wer flexibel auf die neue Situation reagierte, blieb handlungsfähig. Die Lösung lag in digitalen Prozessen, denn diese sind eben nicht standortabhängig, sondern halten die Arbeitsabläufe von überall am Laufen. Gekoppelt mit dieser Entwicklung ist die Neigung vieler Konsumentinnen und Konsumenten, Lebensmittel online zu bestellen. Das Kaufverhalten hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr in Rich­tung Digitalisierung verschoben. Während über den Einzelhandel immer Zwischenhändler im Spiel waren, findet der Kauf­prozess nun häufiger direkt zwischen Hersteller und Verbraucher statt. Anbieter sehen sich so vermehrt in der Pflicht, an­spre­chende Online-Shops aufzubauen, um sich so an das neue Kaufverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten an­zu­pas­sen.

Nachhaltigkeit als Zukunftsfaktor

Eine weitere Entwicklung im Lebensmittelsektor ist Nachhaltigkeit. Käuferinnen und Käufer hinterfragen immer mehr, woher die gekauften Produkte stammen, und legen Wert auf „saubere“ Inhaltsstoffe. Für die Lebensmittel­in­dustrie bedeutet das Druck, neue, innovative Produkte auf den Markt zu bringen, die den Wünschen gerecht werden. Zu lange gewartet?

Elemente aus der Lebensmittel Branche als Comic

Wer zögert, sieht schnell die Konkurrenz an sich vorbeiziehen. Digitale Technologien erzeugen Einblicke in Daten und Erkenntnisse, die in der Vergangenheit nicht verfügbar waren. Unternehmen nutzen diese als Grundlage, um die eigene Produktionsumgebung auf den neuesten Stand zu heben und das Miteinander aus Mensch, Maschine und Prozessen zu optimieren.

Die Nahrungsmittel­industrie wird digital bleiben

Bei der Geschwindigkeit, in der sich Situationen ändern, stellt sich zwangs­läufig die Frage: Werden die neuen Mechanismen erhalten bleiben oder sind sie morgen Schnee von gestern? Sagen wir so: Trends in der Lebensmittelindustrie entwickeln sich, was morgen en vogue ist, kann niemand vorhersagen. Doch die digitalen Strukturen, die sich die letzten Jahre etabliert haben, bleiben. Warum? Sie sind gefestigt, nicht mehr wegzudenken. Ein Beispiel: Zahlreiche Händler haben zu Lockdown-Zeiten Online-Shops eingerichtet, die kräftig genutzt wurden – und werden. Wieder zu machen? Keines­falls. Denn wie gesagt, die Konkurrenz schläft nicht. Wer an die Zukunft denkt, setzt auf eine geeig­ne­te­ Digitali­sierungs­strategie und sichert sich langfristigen Nutzen.

Lebensmittelindustrie: Diese Schlüsseltechnologien ermöglichen die Digitalisierung

Vom kleinen Tool bis zur ganzen Software: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, digitale Prozesse in Lebensmittelunternehmen zu etablieren. Sie alle beruhen auf Schlüssel­technologien. Typisch sind:

Cloud-Computing

Arbeiten in der Cloud ist essenzieller Bestandteil der digitalen Transformation in der Lebensmittelindustrie: Die Cloud bildet die Basis für innovative Technologien wie Machine Learning und Big Data. Gleich­zeitig ermöglicht sie es Unter­nehmen, standortunabhängig auf Daten zuzu­grei­fen und flexibel von überall aus zu reagieren. Ein weiteres Plus: Skalierbarkeit. Nah­rungs­mittel­unternehmen, die auf Cloud Computing setzen, sind nicht an feste Strukturen gebunden. Heute mehr User als gestern und morgen wieder weniger? Kein Problem, die Cloud skalieren Sie an Ihre Bedürfnisse.

Robotik

Gerade in der Produktion von Lebens­mitteln bieten sie einen großen Mehrwert: Roboter. Mühsame oder gefährliche Arbeitsschritte übernehmen diese und erleichtern Men­schen damit den Arbeitsalltag. Als sogenannte kollaborative Roboter arbeiten sie teils Hand in Hand mit Menschen – das Beste aus zwei Welten miteinander vereint. Gleichzeitig können Lebensmittelunternehmen auch auf Software­roboter zurückgreifen und die Möglichkeiten der Robotic Process Automation nutzen, mit deren Hilfe sich manuelle Tätigkeiten automatisieren lassen.

Industrie 4.0

Effizientere Prozesse, datenbasierte Entscheidungen und die Fähigkeit, Konsumentenwünsche frühzeitig zu erkennen – all das ermöglicht die Industrie 4.0. Sie unterstützt die Fertigung und bietet besonders viel Potenzial für die industrielle Produktion im Lebensmittelsektor.

Die digitalen Möglichkeiten durch die Industrie 4.0 umfassen im Wesentlichen folgende Bereiche:

  • Internet of Things, IoT

    Das Internet of Things meint Gegenstände im Alltag, die mittels intelligenter Sensoren Daten übermitteln. Praktisch ist das, um Wartungsmaßnehmen in Maschinen zur Lebensmittelproduktion schnell zu erkennen, Marktforschung zu betreiben, indem z. B. Kaffeemaschinen Informationen zur Nutzung an den Hersteller weitergeben, oder der Kühlschrank automatisch Milch nachbestellt, sobald das dazugehörige Fach leer ist.

  • Big Data

    Grundlage für das IoT ist Big Data. Diese Technologie ermöglicht es Unternehmen, beispielsweise Lebensmittelherstellern, große Datenmengen zu speichern, zu filtern, aufzubereiten und auszuwerten. So lassen sich Muster erkennen, die Optimierungspotenziale z. B. für Produktionsprozesse erkennen können.

  • Künstliche Intelligenz

    Mittels intelligenter Algorithmen werden Aufgaben abgewickelt, die bisher nur durch Menschen möglich waren. Künstliche Intelligenz übernimmt so teils bereits die Diagnose von Krankheiten, Gesichtserkennung, die Kontrolle von Nahrungsmittelrezepturen oder Kommunikation über Roboter, zum Beispiel Chatbots.

  • 3D-Druck

    Additive Fertigung ermöglicht es, flexible Objekte zu erzeugen. Der 3D-Printer schichtet dafür dünne Kunststofflagen oder Metalllagen auf und druckt so räumliche Körper. Auch in der Lebensmittelindustrie wird mittlerweile verstärkt mit 3D-Druckern gearbeitet. Produkte wie Marzipan und Schokolade können problemlos gedruckt werden und auch bei komplexeren Nahrungsmitteln wie Pizzen schreitet die Entwicklung voran.

Diese Vorteile erzeugt die Digitalisierung in der Lebensmittelindustrie

1. Mehr Umsatz

Indem Sie auf mehr Daten zugreifen und eine bessere Basis für Auswertungen haben, um aktuelle Trends in der Lebens­mittelindustrie zu erkennen, schärfen Sie die Kundenansprache. Werbemaßnahmen werden gezielter, Salesmechanismen treffen genau ins Schwarze. Die optimale Basis für mehr Umsatz.

2. Tolle Produkte

Strenge Kontrollen bei der Produktion sind ein großer Zeitfresser – wenn manuelle Schritte nötig sind. Digitale Technologien unterstützen die Qualitätssicherung, zeigen Verbesserungspotenziale auf und geben Sicherheit. All das schafft Produkte mit maximaler Qualität.

3. Voll handlungsfähig auch bei Rückrufen

In der Lebensmittelbranche ist Qualität das A und O. Doch Fehler passieren, ein Produktrückruf kann vorkommen. Das ist ärgerlich genug, da sollte zumindest die Abwicklung einfach sein. Digital ist die Rückverfolgung Ihrer Produkte lückenlos möglich. Sie sind handlungsfähig und haben die nötigen Informationen direkt zur Hand.

4. Arbeiten von überall

Steht der Ordner mit den Informationen im Schrank oder liegen die Dateien lokal auf dem Laptop? Arbeiten von unterwegs ist so kaum möglich. Digitale Speicherung über die Cloud ermöglicht den Zugriff auf alle Daten online von überall. So zeigen Sie spontan die Präsentation beim Kunden, sehen eine Rechnung ein oder behalten den Produktionsstand im Blick.

5. Weniger Ausschuss

Digital steuern Sie Ihre Prozesse einfacher, übersichtlicher und vor allem: effizienter. Für Lieferketten und die Planung von Produktionsmengen birgt das zahlreiche Potenziale, denn Sie planen sie angepasst an Ihre Abläufe. Konkret bedeutet das, dass Sie nötige Rohstoffe rechtzeitig beauftragen, ohne zu viel davon im Lager zu haben und die Anzahl der Endprodukte zielgerichtet erfolgt. Das ist besonders in der Herstellung von frischen Produkten wie Backwaren relevant. Der Ausschuss wird deutlich reduziert.

6. Zufriedene Kunden

Ideen für neuartige Produkte zu ent­wickeln, ist wichtig, um Kunden langfristig zu halten. Mit digitaler Unterstützung fördern Sie Ihre Forschung und Ent­wick­lung, greifen aktuelle Trends und Kunden­wünsche auf und konzentrieren sich auf die kreativen Aufgaben.

Das passende ERP für Lebensmittel­unternehmen

Optimieren Sie Ihre Prozesse in der Lebensmittelindustrie mit unserer ERP-Branchenlösung YAVEON ProBatch. Ihr Schlüssel für erfolgreiche Digitalisierung und optimierte Betriebsabläufe.

Vorschaubild Lebensmittel Whitepaper

Beispiele für erfolgreiche Digitalisierung der Lebensmittelindustrie

  • Arbeitsschritte automatisieren sich und werden ineinander verzahnt

    Das Geheimnis hinter automa­tisierten Arbeitsschritten sind Workflows. Sie stoßen Schritt für Schritt die nächste Aufgabe an und schaffen es so, zum Beispiel, den Eingang Ihrer Ware per Mausklick für die Produktion einsehbar zu machen. Besonders viel Nutzen entwickelt sich, wenn die Schritte Hand in Hand gehen und weitere Prozesse anstoßen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Rechnungsdaten aus einem Dokumentenmanagementsystem mit dem ERP-System vereint sind.

  • Digitales Food-Tracking über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg

    Mittels einer digitalen Wertschöpfungs&shykette können alle Stufen im Lebensmittelprozess abgebildet werden. Von der Entwicklung des Produktes über die Produktion bis hin zur Auslieferung und Kundenfeedback kann darüber jeder Schritt verfolgt und nachvollzogen werden.

  • Digitale Wertschöpfungskette

    Von der Bestellung des Rohstoffes bis hin zur elektronischen Rechnungsstellung – Digitalisierung ist in Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie über die gesamte Supply Chain eine große Chance. Aktuelle Daten, weniger Arbeit, Übersicht und volle Auskunftsfähigkeit sind genauso hilfreich wie die Möglichkeit, revisionssicher zu archivieren.

  • Digitale Planung

    Erfolgt die Planung Ihrer Produktion digital, erzeugt sie eine bessere Übersicht. Warum? Die Daten sind zentral abgelegt, der Zugriff einheitlich möglich. Das schafft die Grundlage, Bedarfe präziser zu planen und die Abläufe maximal effizient aufzusetzen. Das Ergebnis: kosteneffiziente Prozesse, eine reibungslose Planung der Liefermengen und der aktuelle Bestand in Echtzeit.

  • Digitaler Zwilling

    Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle Abbildung eines realen Objekts – von der einzelnen Komponente bis zur vollständigen Anlage. Diese Abbildung wird geschaffen, um am virtuellen Objekt Tests durchzuführen und Verbesserungen zu simulieren. Erst, wenn diese standhalten, werden sie am realen Produkt umgesetzt.

  • Produktivität und Energieeffizienz bei der Verarbeitung von Nahrungsmitteln

    Digitale Technologien kommen zum Einsatz, um Prozesse effizient zu gestalten, was nicht nur einen Einfluss auf die Geschwindigkeit und damit das Ergebnis hat, sondern auch das Potenzial mitbringt, den Stromverbrauch zu reduzieren und Energie zu sparen.

  • Abfüllen und Verpacken

    Daten, die mittels digitaler Tools erzeugt wurden, können helfen, Abfüll- und Verpackungsprozesse zu optimieren. Produktionslinien mit der Herstellung von Verpackungen kombinieren, Anlagen effizienter nutzen und unnötigen Verpackungsmüll erkennen – die Möglichkeiten mit digitalen Tools sind riesig.

Auch in anderen Branchen halten digitale Technologien bereits Einzug und bieten verschiedenste Einsatzmöglichkeiten für die Optimierung der dort vorherrschenden Prozesse. Zum Beispiel werden bei der Digitalisierung in der Medizin­technik die ähnliche Tools verwendet, es ergeben sich jedoch komplett andere Potenziale und Anwendungsszenarien.

Wie YAVEON ProBatch bei der Digitalisierung in der Lebensmittelindustrie hilft

All das klingt vielversprechend, die Möglichkeiten sind vielfältig. Lebens­mittel­unternehmen sollten Sie keinesfalls links liegen lassen. Doch wie schöpft man den größten Nutzen daraus? Mit Software. Der Trick liegt in der passenden Lösung, Enterprise Resource Planning schafft die optimale Basis, um die digitalen Möglich­keiten im produzierenden Gewerbe auf das nächste, das digitale Level zu heben. Wer zu den Gewinnern zählen möchte, setzt auf ERP, das zur eigenen Branche passt – wie YAVEON ProBatch. Unsere Lösung bringt Funktionen mit, die den spezifischen Herausforderungen der Lebensmittel­branche gerecht wird und Ihnen Sicherheit, reibungslose Abläufe sowie Zeit schenkt:

Kreative Produktideen entwickeln Sie mit mehr Zeit und Ruhe, denn die Möglichkeiten in Forschung und Entwicklung inklusive Rezepturverwaltung geben Ihnen mehr Kapazitäten dafür.

Zeit- und nervenraubende Chargenrückverfolgung wickeln Sie digital einfach und übersichtlich ab.

Dank digitaler Qualitätskontrollen bieten Sie hochwertige Produkte mit weniger Aufwand.

Lager- und Logistikverwaltung kann so einfach sein, wenn Sie Teil des ERP-Systems sind, denn eine sichere Performance senkt die Kosten und steigert die Prozesseffizienz.

Nutzen Sie Ihre digitalen Potenziale und werden Sie zum digitalen Vorreiter der Lebensmittelindustrie!

Wird die Zukunft der Lebensmittelindustrie digital?

Digitale Prozesse sind etabliert, nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Wie sieht also die Zukunft aus? Die Lebensmittel­industrie durchläuft eine Entwicklung, mit allerhöchster wahrscheinlich ebenso digital – nur auf einem höheren Level. Digitalisierung in der Nahrungsmittel­industrie ist ein Prozess. Einige Trends, die sich absehen lassen, sind:

Konsumentenerlebnisse über alle Kanäle hinweg verknüpfen

Beschleunigter E-Commerce, der weiter an Bedeutung gewinnt

Maximale Transparenz gegenüber Kunden und Lieferanten

Optimierte Lieferketten anhand neuer Entwicklungen

Künstliche Intelligenz und Co. nehmen an Fahrt auf und festigen sich in den Branchen

Nach und nach gibt es Neuerungen und Erweiterungen bereichern den Markt. Besonders für produzierende Unternehmen bieten die neuen Prozesse Chancen – und stellen gleichzeitig die Brücke in ein erfolgreiches Morgen dar. Wer in der Zukunft vorne dabei sein möchte, darf nicht zögern. Digitaler Fortschritt ist die Devise. Abschreckend? Keine Sorge, Sie stützen sich auf viel mehr, als Sie denken. Denn die Digitalisierung läuft bereits in vollem Gange – Sie brauchen nur die gelegten Wurzeln pflegen. Wer das nachhaltig tut, wird mit einer Blütenpracht belohnt, die dem Wettbewerb sicher neidvoll ins Auge sticht.

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