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Qualitätskontrolle

Was ist Qualitätskontrolle?

Qualitätskontrolle ist ein Verfahren, mit dem die Einhaltung von vorab definierten Qualitätskriterien sichergestellt wird. Sie prüft, ob die gefertigten Produkte diese Kriterien einhalten und verbessert so deren Qualität. Ziel ist es zu gewährleisten, dass Produkte oder Dienstleistungen keinerlei Fehler aufweisen.

Was sind die Aufgaben der Qualitätskontrolle?

Qualitätskontrolle erfüllt als Teil des Qualitätsmanagements im Wesentlichen folgende Aufgaben:

  • Sicherstellen, dass Produkte und Dienstleistungen den Vorgaben entsprechen
  • Überprüfung der Konformität mittels Prüfplänen
  • Überwachen sowie Durchführen der Prüfungen
  • Dokumentation und Freigabe der Produkte

Am Beispiel der Produktion handelt es sich also um folgende Aufgaben:

  • Es werden Prüfungen durchgeführt und die Ergebnisse dokumentiert.
  • Es werden Maßnahmen eingeleitet, um Korrekturen umzusetzen und die Qualität zu verbessern.
  • Es werden systematische Prozess- sowie Qualitätsprobleme aufgezeigt.
  • Die Produktion wird dabei unterstützt, Fehler zu vermeiden.
  • Prüfpersonal wird qualifiziert, betreut und überwacht.
  • Prüfergebnisse werden dokumentiert und freigegeben.
  • Es werden Tests durchgeführt.
  • Es werden Messungen durchgeführt.

Was sind Methoden der Qualitätskontrolle?

Aneinandergereihte Hexagone mit sechs Methoden der Qualitätskontrolle
Übersicht von Methoden der Qualitätskontrolle

100% Prüfmethode

Die 100% Prüfmethode verfolgt den Anspruch, alle Artikel einer Serie zu prüfen, und ist daher sehr aufwändig. Sie kommt zum Einsatz, wenn bei der Abnahme fehlerhafter Produkte hohe Kosten entstehen oder es sicher ist, dass eine Serie fehlerbehaftet ist.

Abnahmekontrollmethode

Bei der Abnahmekontrollmethode wird eine festgelegte Produktanzahl einer Serie geprüft. Sind wenige Produkte der Stichprobe fehlerhaft, erfolgt die Abnahme der gesamten Serie.

Statistische Qualitätskontrolle

Bei der statistischen Qualitätskontrolle wird die Wahrscheinlichkeit von Fehlern mittels Stichproben, Datenanalysen und Kontroll-Charts ermittelt mit dem Ziel, die Qualität einer Einrichtung zu überwachen.

Statistische Prozesskontrolle

Mittels Tools wie Ursache-Wirkungs-Diagrammen und Kontroll-Charts ermöglicht die statistische Prozesskontrolle das Aufdecken von Unstimmigkeiten.

Total Quality Management (TQM)

Diese Total Quality Management-Methode nimmt alle Geschäftsbereiche in den Blick, um mit kontinuierlichen Verbesserungen die Kundenzufriedenheit immer weiter zu steigern.

Six Sigma

Die Six Sigma-Methode wurde vom klassischen PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) abgeleitet und nutzt die folgenden fünf Schritte, um Abweichungen zu finden und zu korrigieren:

  • Define: Definition des Problems
  • Measure: Messung der Performance
  • Analyze: Untersuchung der Prozesse und Aufdecken der Ursachen für Abweichungen
  • Improve: Optimierung von Prozessen.
  • Control: Kontrolle des optimierten Prozesses, um Rückfällen vorzubeugen.

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Was sind die Gründe für Qualitätskontrollen?

Im Wesentlichen sind es fünf Gründe, aus denen Qualitätskontrollen durchgeführt werden:

  • Konstante Qualität: Sie stellen sicher, dass die Qualität von Produkten und Dienstleistungen konstant hoch bleibt.
  • Zufriedene Beteiligte: Sie sorgen dafür, dass Produkte und Dienstleistungen sowohl internen wie auch externen Anforderungen entsprechen.
  • Potenziale nutzen: Sie ermöglichen es, Schwachstellen in der Prozesskette zu identifizieren und auszumerzen.
  • Erfüllung gesetzlicher Regularien: Qualitätskontrollen unterstützen bei der Erfüllung gesetzlicher Regularien.
  • Schaden vorbeugen: Qualitätskontrollen ermöglichen es, mangelhafte Waren frühzeitig zu erkennen und aus dem Verkehr zu ziehen. Das beugt sowohl wirtschaftlichen als auch personellen Schäden vor.

Wie ist der Ablauf einer Qualitätskontrolle?

Eine klassische Qualitätskontrolle besteht in der Regel aus drei Schritten:

Die drei Schritte der Qualitätskontrolle
Die drei Schritte der Qualitätskontrolle
  1. Eingangskontrolle: Das ankommende Produkt bzw. die Komponenten der Materialien werden geprüft.
  2. Kontrolle während der Fertigung: Im Laufe der Produktion bzw. der Montage wird die Qualität durchgehend geprüft.
  3. Ausgangskontrolle: Bevor ein Produkt das Unternehmen verlässt, wird es geprüft und freigegeben, um Reklamationen zu vermeiden.

Was erleichtert die Qualitätskontrolle?

Eine deutliche Erleichterung im Vergleich zu manueller Qualitätskontrolle bringt Software mit. Immer mehr kommen auch die Potenziale der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz. Sie erzeugen die Möglichkeit, Qualitätskontrollen (teils) automatisch durchzuführen.  Besonders geeignet für Qualitätskontrollen und sehr bewährt sind ERP-Systeme, da diese häufig die nötigen Funktionen bereits umfassen. Folgende Funktionen sollte eine geeignete ERP-Lösung beinhalten:

  • Einstellungen für die Qualitätsprüfung beschaffter sowie produzierter Güter
  • Verfügbarkeitsanzeige genehmigter Artikel
  • Abwickeln von Serviceaufträgen für Reklamationen
  • Benachrichtigungen, wenn ein Artikel geprüft werden muss
  • Statistiken, die beispielsweise die Reklamationen pro Lieferant oder Mitarbeiter anzeigen
  • Lieferantenmanagement, um schnell auf mögliche Qualitätsveränderungen reagieren zu können
  • Kontrollen eingehender Produkte
  • Möglichkeit, Produkte und oder Chargen in Quarantäne zu geben

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Was ist der Unterschied zwischen Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung?

Qualitätssicherung ist Teil der Entwicklung und Entstehung von Produkten und damit ein prozessbezogenes Konzept . Sie beschäftigt sich damit, den Einsatz von Prüfkonzepten, Prüf- und Messsystemen sowie weiteren Prüfmechanismen über die komplette Wertschöpfungskette bzw. den kompletten Herstellungsprozess hinweg vorauszuplanen.

Die Qualitätskontrolle wiederum ist ein produktbezogenes Konzept, deren Ziel die Überprüfung ist, ob ob ein gefertigtes Produkt die vorab definierten Qualitätskriterien erfüllt. Somit ist die Qualitätssicherung ein der Produktentwicklung vorgelagerter Prozess, die Qualitätskontrolle hingegen kommt nachsorgend am Ende des Herstellungsprozesses zum Tragen. Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle sind jedoch beide Teil des Qualitätsmanagements.

Welche Kosten können bei schlechter Qualitätskontrolle entstehen?

Präventionskosten, die durch Qualitäts- und Prozessplanung, die Prüfung von Produktspezifikationen oder Schulungen entstehen können.

Prüfkosten, die aufkommen, wenn Lieferanten oder Kunden überprüfen, ob ein erworbenes Produkt die gestellten Anforderungen erfüllt.

Interne Fehlerkosten, wenn ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht den Qualitätsanforderungen entspricht und der Kunde daher nicht zufrieden ist. Beispielsweise kann es sich dabei um Produktionsausfälle oder das Aussortieren von Ausschuss und Fehlbeständen handeln.

Externe Fehlerkosten, falls Mängel an einem Produkt oder eine Dienstleistung festgestellt werden. Beispiele sind die Bearbeitung von Beschwerden, Rücksendungen sowie Strafzahlungen.

Verlust der Lizenz/Zulassung für die Branche

Figur, die auf etwas zeigt

Für wen ist Qualitätskontrolle relevant?

Qualitätskontrollen sind für Unternehmen besonders aus dem produzierenden Gewerbe relevant. Grundsätzlich kann jedes Unternehmen in jeder Branche von Qualitätskontrollen profitieren. Besonders wichtig und teils sogar gesetzlich vorgeschrieben sind Qualitätskontrollen jedoch für Produkte, durch die Menschen potenziell zu Schaden kommen können. Das ist beispielsweise in den Branchen Mikrobiologie, Pharma (z. B. im Bereich der Arzneimittelproduktion) und Labor, Baugewerbe, Medizintechnik, Lebensmittel und Kosmetik der Fall. Der gesamte Prozess der Qualitätskontrolle muss dabei die komplette Wertschöpfungskette des Unternehmens abdecken, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.

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Autor

PreSales Consultant und ehemaliger Microsoft Dynamics 365 Business Central Projektleiter- Hannes kennt das ERP-Umfeld und den kompletten Ablauf eines ERP-Projekts aus dem Effeff. Während der Arbeit gibt er immer 120% und ist erst dann zufrieden, wenn es der Kunde auch ist.

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