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Lieferantenmanagement

Was ist Lieferanten­management?

Lieferantenmanagement ist laut Definition das systematische und effiziente Steuern der Beziehung zwischen Unternehmen und Lieferanten. Ziel sind die wirtschaftliche und technische Optimierung der eigenen Wertschöpfungskette sowie ein fester Lieferantenstamm, um Qualität und Zuverlässigkeit gegenüber Kunden kontinuierlich hochzuhalten. Es ist Teil des Qualitätsmanagements nach ISO 9001.

Warum ist Lieferantenmanagement wichtig?

Lieferantenmanagement ist wichtig, um die Produktionsprozesse bzw. deren Prozessschritte in Unternehmen auf einem gleichbleibend hohen Niveau zu halten. Dafür verfolgt es im Wesentlichen folgende Ziele:

  • Steigerung und Erhaltung der eigenen Produktqualität für zufriedene Kunden
  • Reduzierung von Risiken sowie der Beschaffungskosten
  • Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit
  • Optimierter Beschaffungsprozess für zeiteffizientes Arbeiten
  • Langfristige Sicherstellung der Versorgung
  • Optimierung der Liefertermintreue

Welche Aufgaben hat das Lieferanten­management?

Das Lieferantenmanagement verfolgt folgende Aufgaben:

  • 1. Qualifizierung von Lieferanten

    Lieferantenmanagement übernimmt die Aufgabe, potenzielle Lieferanten auszuwählen und zu qualifizieren. Dafür werden bestimmte Kriterien definiert.

  • 2. Beziehung zu Lieferanten

    Lieferantenmanagement ist dafür zuständig, die Beziehung zu den Lieferanten zu pflegen. Dazu zählen regelmäßige Abstimmungen, Meetings und das Finden von Lösungen im Falle von Problemen.

  • 3. Lieferanten­bewertung

    Eine weitere Aufgabe des Lieferantenmanagements besteht darin, die Lieferantenleistung zu bewerten, die geforderten Qualitätsstandards sicherzustellen. Die Bewertung erfolgt anhand vorab definierter Kriterien. Mehr zu Lieferantenbewertung.

  • 4. Risikomanagement

    Lieferantenmanagement ist dafür zuständig, mögliche Risiken in der Lieferkette zu identifizieren. Zudem wird eine Strategie entwickelt die Risiken zu minimieren.

  • 5. Maßnahmen zur kontinuierlichen Ver­besserung

    Die Arbeit des Lieferanten­managements erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten. So schaffen es Unternehmen, Kriterien wie Qualität, Kosten und Lieferzeiten zu erreichen.

Was sind die verschiedenen Arten von Lieferanten­manage­ment?

Im Lieferantenmanagement wird typischerweise unterschieden zwischen strategischen und operativen Maßnahmen.

Strategisches Lieferantenmanagement

Bei den strategischen Zielen des Lieferantenmanagements werden die Lieferantenbeziehungen mittel- und langfristig optimiert, um die Qualität der Lieferungen stetig zu verbessern, die Kosten zu reduzieren und weniger Risiken ausgesetzt zu sein.

Beispiele für strategische Ziele sind:

  • Erhöhte Lieferantenqualität
  • Reduktion des Versorgungsrisikos
  • Synergieeffekte erzeugen
  • Kooperationen sicherstellen
  • Die eigene Wettbewerbsfähigkeit erhalten

Operatives Lieferantenmanagement

Die operativen Ziele im Lieferantenmanagement sind kurzfristig ausgelegt, beispielsweise um Einkaufskosten zu senken, Lieferzeiten zu verhandeln und Verbesserungsmöglichkeiten aufzudecken.

Beispiele für operative Ziele sind:

  • Wahl des passendsten Lieferanten
  • Bündelung des Einkaufsvolumens
  • Aufdecken von Optimierungspotenzialen
  • Verbesserung der Verhandlungsbasis mit Lieferanten
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Was sind Methoden von Lieferantenmanagement?

Typische Methoden des Lieferantenmanagements sind:

  • Auswahl und Bewertung von Lieferanten, um auf die passenden Lieferanten zu setzen.
  • Klassifizierung von Lieferanten nach Kriterien wie Umsatzvolumen, strategischer Bedeutung oder Kategorie verschiedener Produkte.
  • Entwicklung von Lieferanten mittels Workshops, Projekten und weiteren Maßnahmen.
  • Bewertungssysteme für Lieferanten teilweise mittels Scorecards, um Kriterien wie Lieferzuverlässigkeit, Qualität und Reaktion sicherzustellen.

Welche Eskalationsstufen gibt es beim Lieferantenmanagement?

Das Lieferantenmanagement verläuft in folgenden Phasen:

  • Eskalationsstufe 0: Standardablauf

    Die Eskalationsstufe 0 entspricht dem normalen Ablauf im Unternehmen. Lieferungen werden damit vertragsgemäß im Wareneingang überprüft. Werden Abweichungen festgestellt, werden diese sofort beanstandet.

  • Eskalationsstufe 1: Observation

    Kommt es vermehrt zu Qualitätsproblemen während der Warenprüfung, wird die Eskalationsstufe auf 1 erhöht. Ist die Ausfallwahrscheinlichkeit gering, wird die Bearbeitung auf Arbeitsebene umgesetzt. Es werden Maßnahmen definiert, um das Ausmaß des Schadens bzw. die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schaden eintritt, zu verringern.

  • Eskalationsstufe 2: Development

    Kommt es in Eskalationsstufe 1 zu weiteren Qualitätsproblemen, erfolgt die Anhebung auf Stufe 2. Die obere Führungsebene wird darüber informiert. In besonders kritischen Fällen ist es auch möglich, die Eskalationsstufe direkt auf 2 anzuheben.

  • Eskalationsstufe 3: New Business Hold (NBH)

    Erzeugen die eingeführten Maßnahmen keine Verbesserung, erhält der Lieferant den Status „New Business Hold“. Er wird für Aufträge zu neuen Projekten damit gesperrt.

  • Eskalationsstufe 4: Eliminated

    Ergeben sich trotz aller Maßnahmen keine signifikanten Qualitätsverbesserungen, wird der Lieferant ausgeschlossen und es erfolgt ein Lieferantenwechsel.

Was sind Kennzahlen beim Lieferanten­management?

Typische Kennzahlen im Lieferantenmanagement sind:

  • Einkaufsvolumen in Euro oder Dollar
  • Prozentuale Einsparungen des Einkaufsvolumens
  • Preisentwicklung der Materialien
  • Termintreue der Lieferungen
  • Anzahl aller aktiven Lieferanten
  • Quote der Beanstandungen
  • Einkaufsvolumen
  • Abweichungen von Ist- und Plan-Kosten
  • Bestelldurchlaufzeit
  • Intern anfallende Auftragskosten
  • Reduzierung und Vermeidung von Kosten

Welche Herausforderungen prägen das Lieferanten­management?

Folgende Herausforderungen sind im Lieferantenmanagement häufig anzutreffen:

  • Die Identifizierung und Auswahl geeigneter Lieferanten.
  • Abhängigkeit von Lieferanten.
  • Risiko, dass Lieferketten aufgrund Rohstoffknappheit, Naturkatastrophen oder Krankheit unterbrochen werden.
  • Probleme hinsichtlich Qualität, Verzögerungen und Mängeln in der Leistung der Lieferanten.
  • Ineffektive Kommunikation und Missverständnisse.
  • Keine ausreichende Beachtung von Compliance-Maßnahmen.

Welche Lösungen ermöglichen Lieferanten­management?

Eine typische Möglichkeit, um Lieferanten­management effizient umzusetzen, ist ein ERP-System, das um branchenrelevante Funktionen ergänzt ist. Bewährt dafür ist YAVEON ProBatch, das auf dem ERP-System Microsoft Dynamics 365 Business Central aufsetzt. Dafür bietet die App zur Lieferbewertung YAVEON ProBatch 365 Delivery Rating die perfekte Grundlage. Voll integriert in BC schafft diese App die Möglichkeit, automatisch Kriterien der Lieferantenbewertung im laufenden Einkaufsprozess zu tracken und später auch auszuwerten.

Weiterführend kann durch die App zur Qualitätskontrolle YAVEON ProBatch 365 Quality Assurance die Qualität der gelieferten Waren auch automatisch in die Bewertung der Lieferanten miteinbezogen werden. Werden beispielsweise Waren geliefert, die nicht der gewünschten Spezifikationen entsprechen, so wirken sich diese Lieferungen negativ auf die Bewertung des jeweiligen Lieferanten aus.

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Autor

PreSales Consultant und ehemaliger Microsoft Dynamics 365 Business Central Projektleiter- Hannes kennt das ERP-Umfeld und den kompletten Ablauf eines ERP-Projekts aus dem Effeff. Während der Arbeit gibt er immer 120% und ist erst dann zufrieden, wenn es der Kunde auch ist.

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